Seit Monaten war es geplant, doch der Regen, die Gewitter und der dichtgefüllte Rennkalender des Höglgeistes machten uns bis jetzt immer einen Strich durch die Rechnung!
Am vergangenen Sonntag war es endlich soweit, strahlender blauer Himmel, der wärmste Tag seit Wochen und wir waren am Start.
Kann man den Königssee in weniger als 6 Stunden umrunden, und wenn ja in wieviel weniger?
Wir waren sicher, ja, aber für die Antwort auf den zweiten Teil der Frage würden wir es eben versuchen müssen.
Nach der Priesbergalm beginnen endlich die Trails
Für Babsi und Stephan Tassani sollte es auch ein gutes Training für den in 6 Wochen bevorstehenden Transalpine Run sein, für mich eine gute Einstimmung auf das Abenteuer im Dormitor-Gebirge in Monte Negro.
Sonntags morgens um zehn. Babsi schicken wir mit etwas Vorsprung auf die Strecke. Der Höglgeist und ich philosophieren noch über Strategie und Wetter, am Fusse der Königsseer Rodelbahn, unserem designierten Start- und Zielort.
Der Höglgeist überquert das Hochgschirr nach weniger als eineinhalb Stunden
Das Tempo auf den langen Anstiegen an der Ostseite des Sees ist zwar vernünftig aber sehr zügig und so überqueren wir schon nach knapp eineinhalb Stunden den höchsten Punkt, das Hochgschirr auf über 1900m. Wie besprochen lasse ich meinen Gamsbärtigen Mitstreiter im Anstieg etwas ziehen, denn er ist ohnehin der Schnellere bergauf, und obendrein derzeit in Topform. Die 7 Minuten Rückstand oben machen mir aber keine Sorgen, denn bergab bin ich schneller, und wir hatten es genau so vorgesehen, wie es kommt – am Ende des 1400m Downhills durch’s Landtal hole ich ihn wieder ein.
Babsi vor der Watzmann-Ostwand
Nach nur 2h40 sind wir in Salet, quasi die Wendemarke der Umrundung. Ab hier trennen sich unsere Wege, denn ich kann nun den Vorsprung des rasenden Höglgeistes selbst in den Bergabstücken nicht mehr einholen. Er hat Blut geleckt und ist in nur 45 Minuten wie ein rasender roter Blitz durch die Touristenmengen in St.Bartholomä gefegt. Wie er mir später erzählt, hat auch er am Scharfrichter der Runde, dem berüchtigten Rinnkendlsteig, leiden müssen, und ohne den halben Liter Cola auf 1000 Metern wäre er da genauso eingegangen wie ich, doch auch diese 800 Höhenmeter kämpft sich der Gazellenmann in nur 45 Minuten hoch, verschreckt anschliessend an der Kührointalm haufenweise Wanderer und muss sogar Gespräche mit ihm begegnenden Bekannten ablehnen, denn jetzt läuft die Zeit!
XT_Wings-Territorium, das Hochgschirr und der Abstieg ins Landtal
Weniger als 4 einhalb Stunden hat er bis hier gebraucht, inklusive gut 2500 Höhenmetern, und zwischen ihm und dem Ziel liegt nur noch ein ultraschneller und ultrasteiler Downhill.
Der Höglgeist nimmt die Beine in die Hand, denn jetzt gilt es – kann er in unter 5 Stunden das Ziel an der Rodelbahn erreichen?
Der Scharfrichter Rinnkendlsteig. Die 800 längsten Höhenmeter im Berchtesgadener Land!
Er kann !
4h54min zeigt die Suunto als er mit glühenden Fußsohlen den Kreis schliesst.
Kaum zu glauben…
Das finden auch die badenden Leute am See, denn der rote Derwisch läuft mitsamt Exo-Calves und S-Lab Schuhen direkt weiter in den See hinein, zum Abkühlen….
Der Fritz Lang des Trailrunningfilms in Aktion – in Farbe und Stereo!
Der Gripmaster wäre nicht der Gripmaster, wenn er einen epochalen Lauf wie diesen verstreichen liesse, ohne ihn zu dokumentieren… Weil es aber während der Rekordhatz nicht ohne Hubschrauber möglich gewesen wäre, haben wir noch 2 weitere Tage mit der Filmkamera am Königssee verbracht…
Jetzt haben wir wirklich Königsseeüberdosis – und genug Material für unseren Königssee-Speedumrundungs-Dokumentarfilm, der im November beim Salzburger Bergfilmfestival auf dem Programm steht… und natürlich auch hier, in den Trailmovies.
steile aktion. heftige und echt bewundernswerte leistung der salomonelite
(ich habe gesehen dass auf der salomonhomepage jetzt endlich mal die teamläufer der trailrunningszene gelistet sind)
rekorde auf eigenen strecken brechen, daß hat stil.
außerdem finde die abkühlungsaktion des höglgeists ziemlich geil. zuerst die wanderer geschockt, dann die badegäste.
und jetzt darf man sich dieses jahr also noch auf zwei fette gripmastermovies freuen: königsseeumrundung und den transalpinerun. feinst!!!
grüße, daniel
Hi Daniel, stimmt, das werden 2 coole Filme, aber ich habe auch noch den Skyrun-Film aus Südafrika in Arbeit, und wenn ich nach Simuns Wahnsinnsrennen in Monte Negro noch die Beine bewegen kann, versuche ich auch noch einen kurzen Film aus dieser starken Landschaft mitzubringen. Morgen in einer Woche ist Start!
Vorher haben wir noch eine klasse Sache vor – Sonntag früh rennen wir 2000 Höhenmeter in einem Zug hoch auf den Watzmann…. Für den kompletten Überblick über die Königsseerunde!
Follow the Gripmaster!
feine Sache! So gehört’s gemacht und nicht anders!!
..ich war stattdessen am selben Tag an Schweden’s Küste unterwegs und hab die Gegend um Lysekil (herrlich) unsicher gemacht – 65km Küstentrails….
Tolle Geschichte – Gratulation auch an den Höglgeist- wer so eine Tour gelaufen ist, der kann auch über Wasser gehen.
Und jetzt auch noch der Watzmann.
Der Gripmaster läßt aber auch nichts aus – nur um zu zeigen wo es lang ging – das nenn ich passionniert- Google Earth- ist eben nicht gut genug.
Auf den Rundumblick vom Watzmann bin ich mal gespannt.
Viel Spaß in Montenegro
Trailwatch
Coole Sache mit der Königsee runde!
Eine frage, wie seit ihr von salat nach St.Bartholomä gekommen? durch die saugasse?
chris