Zauberlehrling auf dem Vulkan

Seit er im Salomon Trailrunning Team mitläuft, hat der „Zauberlehrling“ Philipp Reiter eine rasante Karriere hingelegt. Und das schon mit Anfang 20… Nachdem er nicht nur Transalpine Run und Zugspitz Supertrail gewonnen hat, konnte er im vergangenen Jahr bei einigen Skyraces schon mit den besten der Welt mithalten.. Beim diesjährigen TRANSVULCANIA kam er auf einen sensationellen zwölften Platz, obwohl offenbar noch mehr möglich gewesen wäre:

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1. Zwölfter Platz beim Transvulcania in einer solchen Weltklassebesetzung – bist du zufrieden?

Leider bin ich nicht wirklich zufrieden. Mein Ziel war eigentlich unter der 8h-Marke zu bleiben und in die Top 10 zu laufen, was nicht utopisch gewesen wäre. Allerdings habe ich mir den Magen verdorben (ob vom Durcheinander-Essen am Buffet, übermäßigen Hineinschaufeln, verdorbenen Zutaten oder der Aufregung sei einmal dahin gestellt) und musste schon vor dem Start zwei Mal ins Gebüsch springen. Das hat sich dann leider durch das ganze Rennen gezogen – 5 Stopps inklusive. Eigentlich schade, da ich eigentlich Top-fit gewesen wäre und das Rennen von den Beinen her super gelaufen wäre…

2. Auf solchen Langstrecken hat ja fast jeder mal schwierige Momente in denen ihm die Lust vergeht.
Wie motivierst du dich dann, weiterzumachen?

Ja, die Motivation spielt durchaus eine wesentliche Rolle um über die Ziellinie laufen zu können. Oftmals denke ich an eine kühle Limonade, eine saftige Wassermelone oder das Glücksgefühl beim Zieleinlauf und den Jubel der Zuschauer. Allerdings hilft es mir auch mir das schlechte Gefühl nach einer etwaiger Aufgabe und die daraus resultierende Enttäuschung vorzustellen, das ich ja auf gar keinen Fall erleben will. Da ich ja mittlerweile schon einige lange Läufe gemacht habe, weiß ich ganz sicher, dass meine Beine so etwas schaffen können – wenn der Kopf nur will!

ZL_LaPalma_Jordi

3. Was hat dich beim Transvulcania am meisten beeindruckt?

Der Sonnenaufgang war einfach überwältigend, der wird mir mein ganzes Leben lang in Erinnerung bleiben! Man muss sich vorstellen, dass nach ca. 1,5h nach dem Start langsam die Natur erwacht, die ersten Vögel zu singen beginnen und der Himmel sich rot färbt. In warmen Orangetönen beleuchtet, wirft der Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa seinen gigantisch erscheinenden Schatten auf die fast geschlossene Wolkendecke, die das Meer noch teilweise unter sich verbirgt. Und dann läuft man neben- und hintereinander auf schwarzem Vulkansand die Berge hinauf.

4. Ist La Palma ein geeignetes Revier für Trailrunner, wo man auch ausserhalb des Transvulcania toll rumrennen kann?

Da La Palma eigentlich für die unzähligen bestens ausgeschilderten Wanderwege bekannt ist, ist es auf jeden Fall auch ein ideales Trailrunning-Revier. Besonders gut gefällt mir die Kombination aus Bergen und Meer. Am Vormittag kann man sich noch auf über 2000m je nach Belieben austoben, seine Fußabdrücke im Vulkansand hinterlassen und herrliche Blicke auf die Nachbarinseln erhaschen. Am Nachmittag entspannt man dann die Beine bei Bocadillios, Eis und Espresso an Stand. Was gibt es besseres???

5. Die Saison geht ja gerade erst los, was hast du als nächstes im Kalender stehen?

In gut 5 Wochen werde ich beim Zugspitz Ultratrail starten. Nachdem ich bereits zwei Mal die kürzere Strecke gelaufen bin, wage ich mich heuer auf die komplette Umrundung. Außerdem werde ich dann (hoffentlich) das erste Mal die 100km knacken…

Transvulcania 24

Transvulcania 18

3 Antworten : Zauberlehrling auf dem Vulkan”

  1. Lukas sagt:

    Super Leistung Philip!
    Respekt !! (**Neid**)

  2. Alpines Steinschaf sagt:

    Wieder mal eine beeindruckende Leistung !!!

    Gratulation !!!

  3. Olaf sagt:

    Ich kann meinem vorschreiber nur beipflichten

    chapeau

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