Süüüüüüüüüdwaaaaaaand!!!!

Es war schon der zweite Anlauf und diesmal mit Verstärkung!
Aufgrund einer Wette muss ich in’s Gipfelbuch vom Falkenstein schauen, und das liegt schier unerreichbar in einem Metallkasten am südlichen Gipfelkreuz ebendieses Berges…

Vorgestern in Nacht und Nebel musste ich den ersten Versuch abbrechen, weil ich an einer fortan “Gripmaster Step” benannten heiklen Stelle nicht weiterkam, so steil ausgesetzt, und jetzt im Winter verschneit ist die… Und nur mit Händen, Füßen und Stöcken war so kein Durchkommen…

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Also musste ich zu anderen Mitteln greifen. Ein wichtiges davon heisst “Goblin”, ist vornehmlich in grüner Active Shell Jacke anzutreffen und war sofort Feuer und Flamme als ich ihm sagte, wir müssten auf den gefährlichen Falkenstein und uns obendrein den Weg freischaufeln!

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Die Expedition schien vielversprechend und das Wetter sonnig. Am Gripmaster Step ging es an die Schaufeln, und bei Tageslicht sah es auch alles nicht mehr so dramatisch aus wie noch vorgestern nacht…

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Wir waren nach einer guten Stunde so um die 30 Meter weiter und hatten die ausgesetzte Stufe auch vollkommen schneefrei, als hinter uns mit einem Rauschen eine Lawine den Berg runterkam, die eben diesen Sektor wieder komplett verschüttete! Daraus ergab sich nun zweierlei… Erstens hinterfragten wir nun zügig den Stand auf dem etwa 20 cm breiten Absatz, auf dem wir uns befanden, und wie der wohl beeinträchtigt würde, wenn noch so ein Schwall Schnee genau da runterkäme, wo wir standen. Zweitens würden wir nun die ganze Stufe erneut freischaufeln müssen, nur diesmal von oben, statt von unten, was viel schwieriger zu sein versprach…

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Der Goblin hatte vorgearbeitet, also übernahm ich nun die Stufe von oben, und da Überlegung Nummer eins uns zum geordneten Rückzug veranlasst hatte, verloren wir hier auch nicht viel Zeit, sondern ich sorgte für freie Bahn senkrecht unter mir auf dem glatten Fels, während der grüne Gefährte nach oben mit Schaufel und Argusaugen wachte…

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Das Gipfelbuch ist also weiterhin in weiter Ferne, aber wenigstens bin ich sicher, daß auch mein Wettkumpan nicht die Möglichkeit hat, noch nachträglich die Einträge zu manipulieren und so den Gewinn einzuheimsen!
Nun blieb aber noch eine andere Frage, nachdem wir die 300 Höhenmeter vom Step zum Tal abgestiegen waren – was machen wir jetzt???

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Die Antwort steht auf der anderen Seite des Tales und wird von den Bewohnern hier liebevoll “Kienbergl” genannt. Ich musste dem extra aus dem Berchtesgadener Land angereisten Goblin schließlich irgendwie ein Gipfelkreuz bieten, oder er würde betrübt von dannen ziehen und am Ende noch auf der anderen Seite der nur wenige hundert Meter entfernt verlaufenden Landkreisgrenze üble Nachrede betreiben!
Nicht auszudenken!

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Also keine Risiken und Mühen gescheut. Als Ortskundiger war ich natürlich verpflichtet, für den Gast zu spuren. Und so attackierten wir den zweiten steilen Hang des Tages, unzählige Serpentinen windet sich der im Winter unsichtbare Pfad empor. Ziel- und trittsicher bahnte ich uns einen Weg durch den Wald, im hellen Sonnenschein, und im Schweisse unseres Angesichts.

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Und diesesmal liessen wir uns weder von übersteilen Hängen, waghalsigen Felsvorsprüngen oder vereisten Felsplatten vom Gipfelsturm abhalten! In erster Linie, weil es sowas hier am Kienbergl gar nicht wirklich gibt….
Oben! Toller Ausblick, Eintrag in’s Gipfelbuch (nimm das, Wettbetrüger, und Agent Provocateur…) und ein Salutieren an den Schippenmann aus der Eifel, der uns heute wahrlich sehr hilfreich zur Hand hätte gehen können! Stattdessen rannte er lieber auf Eichhörnchenjagd im Siebengebirge rum…

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Ein epochales Abenteuer fand so nun doch ein glückliches Ende, und in der Serie “Die letzten großen Abenteuer der Menschheit” hat dieser Tag einen würdigen Platz gefunden!
Bleibt nur noch eines – Tauwetter abwarten und dann zum erneuten Sturm auf den Falkenstein aufbrechen… Wie sagte doch mein grüngewandeter Weggefährte?
“Falkenstein, wir kommen wieder!”

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Die Gegendarstellung des grünen Goblin ist auch lesenswert….

http://www.uptothetop.de/2013/03/03/kien2/

3 Antworten : Süüüüüüüüüdwaaaaaaand!!!!”

  1. Schippenmann sagt:

    Wenn ihr groß seid, dann kauft euch der Schippenmann auch richtig große Schippen ;-)

  2. Daniel sagt:

    Lauter Wahnsinnige :-)

  3. Lothar sagt:

    Tolle Bilder und zwei ganz brutal harte Trailrunner,
    die echt nur aufgeben wenn nix mehr geht!!!!!!

Trackbacks/Pingbacks

  1. Winterliche Abenteuer am Kien 2 - [...] 2 etwas zu relativieren. Dafür ist der Falkenstein etwas dramatischer. Schon verrückt dieser Typ! https://gripmastertrails.com/trailnews/suuuuuuuuudwaaaaaaand/ …

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