Kitzbüheler Grasberge – Berge aus Gras

Das TRAIL Magazin und das Gras….
Alles begann mit einem hartnäckigen Lokaljournalisten aus Tirol, nennen wir ihn mal Harald. Er kontaktierte uns und lud uns ein zum Trailrunning Camp in Jochberg bei Kitzbühel. Nun ist es so, daß wir Anfang Juli eigentlich mitten in einer ohnehin schon überladenen Saison stecken, und in ganz Europa umher rasen und rennen…kurz gesagt, es fiel uns schwer, zuzusagen. Andererseits, gab Harald zu bedenken, kennen wir die Gegend hauptsächlich vom Vertical Up, und der findet schliesslich nachts statt. Dies sei eine Gelegenheit, in den berühmten Grasbergen zu laufen und dabei die Landschaft tatsächlich zu sehen. So entsandten wir letztendlich doch unseren rasenden Reporter Grippi, bei dem kommt es auf ein paar hundert Kilometer ohnehin nicht an. Und es lohnte sich. Die Jungs um Heinz Bédé-Kraut und Günter Waldinger hatten ein paar tolle Runden vorbereitet! Das Programm wurde nebenbei durch ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Vorträge sowie viele Testprodukte abgerundet. Der Kern des sprichwörtlichen Pudels sind jedoch immer die Trails selber, und wie sich herausstellt hat Kitzbühel und Umgebung da einiges zu bieten.

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Zwei Strecken stellen wir hier vor:
Runde 1 : Wasserfallwahnsinn
Von Jochberg aus geht es im Zickzack parallel zur Jochberger Ache Richtung Süden, und nach dieser knapp zwanzigminütigen Aufwärmphase biegen wir links ab in die nebelverhangenen Wälder entlang des Sintersbaches. Hier beginnt das Spektakel: oberhalb des rauschenden Gebirgsflusses schlängelt sich ein toller, abwechslungsreicher Trail in die Höhe und folgt dabei dem schmalen Tal. Je höher wir kommen, desto wilder wird der Fluß und der Nebel in Verbindung mit Nieselregen sorgt für Spukschloßstimmung. Nicht höchster Punkt aber ohne Zweifel Höhepunkt ist der Sintersbacher Wasserfall, den wir auf einer abenteuerlichen Holzbrücke sogar überqueren. Die Gischt des tosenden Wasserfalls weht in’s Tal und durchnässt uns in Sekunden. Um auch alle Geländeformen kennenzulernen, arbeiten wir uns nach kurzer Pause in der Wildalm, inklusive Besichtigung des Kuhstalls, durch knöcheltief vermatschte Almwiesen bergauf bis zur Hochalm. Als die Wolken für Sekunden aufreissen, sehen wir die grünen Grasberge gegenüber. Und stürzen uns anschliessend in den Downhill zurück nach Jochberg. Riesenspaß mit Naturschauspiel – geeignet für Anfänger aber auch für Cracks ein Knaller!
Streckenlänge ca. 15km / 940m asc

Wasserfall

Runde 2 : Auf’s Horn!
„Rosis Sonnenbergstubn“ sind ein Wahrzeichen von Kitzbühel so wie das weithin sichtbare Horn und die omnipräsente rote Gams. Auf dem Parkplatz, wo sonst Ferraris und Cayennes sich Dellen in die Türen schrammen, starten wir zu unserem Run auf’s Kitzbüheler Horn, beziehungsweise zum Kitzbüheler Alpenhaus. Hier ist heute Zielankunft und Laufstrecke des WM-Serien Triathlons. Wir schwimmen natürlich nicht sondern rennen direkt los… Zunächst auf den Hochetzkogel. Die Forststrasse zu Beginn ist bei klarem Wetter eine gute Gelegenheit, sich mal in der Landschaft umzuschauen, spätestens bei der vertikalen Abkürzung hoch zum Gipfelkreuz, entlang der Schneefanggitter ist damit nämlich Schluß. Toller Ausblick vom Kreuz, auch rüber zum Horn, und in der Senke dazwischen kann man schon den nächsten Trail ausmachen. Rasender Downhill, toller Gegenanstieg und als Bonus rennen wir noch den Karstweg. Das ist ein Kurvenslalom über grasige Hünengrabartige Bodenwellen, den ein Profilneurotiker angelegt haben muß. Denn mit genügend Sohlemprofil lassen sich hier hohe Kurvengeschwindigkeiten erzielen. Das Alpenhaus ist nun zum Greifen nahe. Wir nehmen an diesem Tag die Seilbahn nach unten, aber hier lassen sich noch ein paar Stunden Kurvenlage dranhängen, kein Zweifel!
Streckenlänge ca. 10,5km / 900m asc
Infos zur Region, und zu den nächsten Trailrunningcamps in Jochberg gibt’s hier: www.kitzbuehel.com

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