Das dreckige Dutzend

Die Falkenstein Challenge ist der wichtigste Wettbewerb in diesem Jahr. Für mich jedenfalls, möglicherweise gilt dies sogar weltweit! Mein bretonischer Gegner hat die Sache lange schleifen lassen, bis auf 32 zu 16 geriet er in Rückstand!

Summit Push um Summit Push war ich ihm vorausgeeilt, seine ständige Abwesenheit machte eine Gegenwehr unmöglich, und wenn er dann mal hier war, war sein Trainingspensum mit seinen Eisläufern derart umfangreich, daß er dann keine Energie mehr hatte, auf den Scharfrichter zu laufen. Den Berg an dem sich alles entscheiden wird.

Einem kurzen Anflug von Gegenwehr setzte ich eine massive Offensive entgegen, mehrfache Nacht- und Nebelattacken sorgten für den geradezu beängstigenden Vorsprung, welcher noch bis vor 2 Tagen die Challenge für vorzeitig beendet erscheinen liess…

Verbale Provokationen im Gipfelbuch, mehrfach Summit Pushs, Begleitung durch den Goblin und den Schwarzen Baron… ich setzte alles in Bewegung, um dem bereits geschlagenen Widersacher Grund und Anlass zu geben, aufzubegehren, sich gegen die Schmach der imminenten Niederlage zu erheben….

Jeder schöne Herbsttag musste herhalten, jeder Test eines Trailschuherlkönigs für’s TRAIL Magazin wurde auf die gefährliche Strecke des Falkenstein verlegt. Der Bretone schien sich an einer Sanddüne im Schilf versteckt zu haben, und das für immer!

Doch nichts war weiter entfernt von der Wahrheit!
Wildentschlossen, ohne Rücksicht auf Verluste, vom Wahnsinn getrieben, ohne Sinn und Verstand, außer Rand und Band… die Liste der Ausdrücke ist schier unendlich, welche auf seinen Geisteszustand schliessen lassen, und vor allem seine Kraftanstrengung der vergangenen Woche beschreiben könnten, ohne dieser jedoch gerecht zu werden…. :

Der aufmerksame Beobachter wird bemerkt haben – in der Aufregung hat sich der Franzose verrechnet. Es steht nun 33 zu 32. Nicht ganz ausgeglichen, Monsieur. Aber fast. Und das in beeindruckender Manier. Noch zwei Monate bis zum Ende der Challenge. Doch nicht annähernd so lange werden wir Zeit haben, zu punkten. Schnee macht den Gipfel unerreichbar, dies musste ich bei zwei abgebrochenen Summit Pushs anfangs des Jahres feststellen, bei denen mich und den wackeren Goblin sogar eine Lawine fast vom Hillary Step fegte. Der Moment der Entscheidung ist nah. Der Showdown beginnt JETZT.